Jemen: Präsident Saleh will offenbar im Amt bleiben

Nachdem es Berichte über einen möglichen Rücktritt des jemenitischen Präsidenten Ali Abdullah Saleh gegeben hatte, wolle dieser nun offenbar weiterhin im Amt bleiben. Medienberichten unter Berufung auf Regierungskreise zufolge habe Saleh dies am Montag bestätigt. Unterdessen hat Saleh, welcher am Sonntag sein gesamtes Kabinett entlassen hatte, womit er vermutlich dessen Rücktritt zuvorkommen wollte, weiteren Rückhalt verloren.

Am Montag liefen drei Kommandeure der Armee zur Opposition über und kritisierten den Präsidenten. Der Präsident würde die „friedlichen Demonstranten niederzuschlagen“ und das „Land an den Rand eines Bürgerkrieges drängen“, sagte al-Ahmar, einer der Kommandeure, gegenüber dem Sender „Al-Dschasira“. Mit al-Ahmar sei auch ein großer Teil der 1. Panzerdivision übergelaufen und schütze nun die Demonstranten. Der Jemen ist am Wochenende von erneuten Protesten erschüttert worden, welche der Präsident blutig niederschlagen ließ. In der Hauptstadt Sanaa feuerten Medienberichten zufolge Scharfschützen von Dächern aus in die Menge der Demonstranten. Dabei sind 52 Oppositionelle getötet und weitere 126 verletzt worden. Die Proteste im Jemen dauern seit Wochen an und haben bisher etwa 100 Opfer gefordert. Die Demonstranten fordern den Rücktritt von Saleh, welcher seit 30 Jahren das Land regiert.

Diese Meldung aus Sanaa wurde am 21.03.2011 um 17:11 Uhr mit den Stichworten Jemen, Proteste, Gewalt, Weltpolitik übertragen.

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