Isländer lehnen erneut Schuldentilgung für "Icesave" ab

Die isländische Bevölkerung wird offenbar auch in der zweiten Volksabstimmung Entschädigungszahlungen für Kunden der bankrotten „Icesave“-Bank aus der Staatskasse ablehnen. Medienberichten zufolge stimmten nach Auszählung von gut 70 Prozent der abgegebenen Stimmen 57,7 Prozent gegen das „Icesave“-Abkommen; 42,3 Prozent sprachen sich für eine von der Regierung ausgehandelte Vereinbarung zur Schuldentilgung in Höhe von 3,9 Milliarden Euro an die Niederlande und Großbritannien aus. Das endgültige Ergebnis des Referendums wird für Sonntagvormittag erwartet.

Bereits im März 2010 hatten die Isländer per Volksabstimmung einen Parlamentsbeschluss über Entschädigungszahlungen abgelehnt, 93 Prozent hatten sich dagegen ausgesprochen. „Icesave“ war eine der isländischen Banken, die 2008 im Zuge der Finanzkrise zusammenbrachen. Während die Regierung in Reykjavik die isländischen Sparer für ihre Verluste entschädigte, gingen die ausländischen Bankkunden leer aus. Die Niederlande und Großbritannien entschädigten daraufhin rund 340.000 ihrer Bürger für den Verlust ihrer Spareinlagen bei dem Finanzinstitut und fordern nun Entschädigungen in Milliardenhöhe von Island.

Diese Meldung aus Reykjavik wurde am 10.04.2011 um 09:02 Uhr mit den Stichworten Island, Wahlen, Wirtschaftskrise, Livemeldung übertragen.

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