Ischinger sieht Nato-Einsatz in Libyen-Krise skeptisch

Der Vorsitzende der Münchner Sicherheitskonferenz, Wolfgang Ischinger, äußert sich skeptisch zum Engagement der Nato in der Libyen-Krise. Er verstehe diejenigen, die bezweifelten, „ob die Nato sich im Fall Libyen beteiligen sollte“, sagte Ischinger der „Freien Presse“. Es gebe die Befürchtung, „dass am Ende wieder der Westen am Pranger steht, da er ein arabisches Land bombardiert. Für viele ist die Nato nun einmal gleichbedeutend mit dem Westen“, sagte der einstige deutsche Diplomat.

Ischinger betonte, er halte den Militäreinsatz in Libyen zwar für richtig. Er sei aber skeptisch, ob diese Militäraktion als reiner Lufteinsatz den gewünschten Erfolg so rasch erzielte, wie es nötig wäre. Ischinger verdeutlichte: “ Jeder Tag, den dieser Einsatz dauert, wird den Westen ein kleines Stück einsamer machen. In Libyen tickt eine Uhr gegen den Westen.“ Er bezweifle aber, dass der Einsatz „eine Sache von nur wenigen Tagen“ sein werde, hob Ischinger hervor. Es gebe „strategische Unklarheiten“, die ihn „weiter mit Sorge und Skepsis“ auf die Militäraktion blicken ließen.

Diese Meldung aus München wurde am 23.03.2011 um 07:17 Uhr mit den Stichworten DEU, Libyen, Militär übertragen.

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