Innenministerium vermutet "organisierten Missbrauch" bei Asylanträgen aus Südosteuropa

Die sprunghaft gestiegene Zahl der Asylbewerber aus Serbien und Mazedonien ist laut Bundesinnenministerium vermutlich auf einen „organisierten Missbrauch“ des Asylrechts zurückzuführen. Wie das Nachrichtenmagazin „Focus“ berichtet, sagten demnach abgelehnte Antragsteller aus diesen Ländern den Behörden, sie seien „als Reisegruppen in Bussen“ nach Deutschland gebracht worden, um Geld aus staatlichen Hilfsprogrammen zu erschleichen. In bislang 337 nachweisbaren Betrugsfällen verweigerten die Behörden die Auszahlung von Rückkehrhilfen.

Die Zahl der Asylbewerber aus Serbien und Mazedonien stieg innerhalb eines Jahres drastisch. Die Zahl der Erst- und Folgeanträge lag im September 2009 bei 117, ein Jahr später bei 1.808. Die meisten Antragsteller beriefen sich auf wirtschaftliche Notlagen. Experten vermuten jedoch, dass die Asylanträge nur zum Schein gestellt wurden, um sich anschließend finanzielle Hilfen für die Heimreise zu sichern. Für die freiwillige Rückkehr abgelehnter Asylbewerber zahlt die Bundesrepublik neben Reisekosten und Reisebeihilfen auch so genannte Starthilfen. Bei einer Familie mit vier Kindern summieren sich die Zuwendungen auf mehr als 2.500 Euro.

Diese Meldung aus Berlin wurde am 23.10.2010 um 10:57 Uhr mit den Stichworten DEU, Serbien, Mazedonien, Gesellschaft übertragen.

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