IG Bau geht auf Hochtief-Betriebsrat zu

Der Streit im Arbeitnehmerlager von Hochtief könnte sich bald entspannen. Die Gewerkschaft IG Bau will schon in Kürze auf den Betriebsrat von Deutschlands größtem Baukonzern zugehen. „Wir planen so schnell wie möglich, alle Betriebsräte von Hochtief zu einer Konferenz einzuladen“, sagt Klaus Wiesehügel, der Bundesvorsitzende der IG Bau der Tageszeitung „Die Welt“ (Freitagausgabe).

Beide Seiten liegen seit Tagen im Streit, nachdem sich die Gewerkschaft ohne Wissen und Beteiligung des Betriebsrates mit dem Hochtief-Angreifer ACS für den Fall einer erfolgreichen Übernahme auf eine enge Zusammenarbeit verständigt hatte. Bei dem geplanten Treffen sollen beide Seiten noch einmal ihre Motive und Standpunkte erklären, kündigt Wiesehügel an. „Ich bin mir sicher, dass anschließend alle Missverständnisse ausgeräumt sein werden.“ Mit ihrem Entgegenkommen reagiert die Gewerkschaft auch auf eine Vielzahl von Austritten aus der verärgerten Hochtief-Belegschaft. Mit diesen Mitarbeitern will Wiesehügel ebenfalls das Gespräch suchen. „Wir werden Einzelgespräche führen, in denen wir das Handeln der IG Bau noch einmal erklären“. Er sei sich sicher, die Betroffenen dann überzeugen zu können, dass der beschrittene Weg richtig war. Die Vermutung des Betriebsrats, die Gewerkschaft schiele auf einen Vorstandsposten bei Hochtief, weist Wiesehügel indes entschieden zurück. „Ich habe absolut kein Interesse an irgendwelchen Vorstandsposten, weder bei Hochtief noch bei irgendwelchen Töchtern des Konzerns. Das hatte ich bisher nicht, und das werde ich auch in Zukunft nicht haben“, stellte er klar.

Diese Meldung aus Essen wurde am 30.12.2010 um 17:36 Uhr mit den Stichworten DEU, Unternehmen, Arbeitsmarkt übertragen.

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