Haiti: Tote bei Zusammenstößen zwischen Demonstranten und Blauhelmsoldaten

In Haiti sind am Montag bei Zusammenstößen zwischen Demonstranten und Blauhelmsoldaten mindestens zwei Menschen ums Leben gekommen. Wie die Polizei mitteilte, muss von mindestens zwölf weiteren Verletzten ausgegangen werden. Im Norden des Landes war es am Rande einer Demonstration gegen die langsame medizinische Versorgung der Cholera-Erkrankten zu einem Zwischenfall gekommen, in Folge dessen UN-Soldaten Tränengas einsetzten und Warnschüsse abgaben.

Dabei erschoss ein Soldaten nach offiziellen Angaben einen angreifenden Demonstranten aus Notwehr. Auch in der Hauptstadt Port-au-Prince wurden die Soldaten angegriffen und mit Steinen beworfen. Die Wut der Demonstranten richtet sich vor allem gegen die Regierung, der Untätigkeit im Kampf gegen die Epidemie vorgeworfen wird. Zudem sollen die Soldaten aus Haiti abziehen, da ihnen unterstellt wird, die Seuche eingeschleppt zu haben. Während die Proteste anhalten, breitet sich die Cholera weiter aus. Bisher sind nach Angaben des Gesundheitsministeriums mehr als 900 Menschen an den Folgen der gefährlichen Krankheit gestorben, rund 15.000 mussten in Krankenhäusern behandelt werden. Verschiedene Experten gehen von einem weiteren drastischen Anstieg der Infektionen aus, da sich das Virus vor allem über Wasser und Nahrung verbreitet.

Diese Meldung aus Port-au-Prince wurde am 16.11.2010 um 10:12 Uhr mit den Stichworten Haiti, Gesundheit, Proteste, Gewalt übertragen.

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