Haftbefehl gegen Pflegeeltern von totem Mädchen aus Bad Honnef

Nach dem Tod eines 9-jährigen Mädchens aus Bad Honnef hat das Amtsgericht Bonn gegen die 51-jährigen Pflegeeltern Haftbefehle wegen mehrfachen Missbrauchs von Schutzbefohlenen sowie Körperverletzung und Freiheitsberaubung mit Todesfolge erlassen. Bei der Spurensuche der Mordkommission wurden am Tatort Klebebänder gefunden, die darauf hindeuteten, dass damit die neunjährige Pflegetochter gefesselt worden sein könnte. Bei seiner Vernehmung am Freitag wurde der Pflegevater mit diesen Feststellungen konfrontiert.

Daraufhin gab er an, dass die Pflegetochter in den letzten drei Monaten mehrfach für einige Minuten mit Klebeband an Händen und Füßen gefesselt worden sei. Hierbei habe es sich um eine „Erziehungsmaßnahme“ gehandelt, wenn das Kind bei der Essensaufnahme oder beim Baden „bockig“ und aggressiv war. Man habe sich vor dem Kind und dieses vor Selbstverletzungen „schützen“ wollen. Eine derartige Fesselung sei auch am Donnerstagmittag erfolgt, da das Kind nicht habe essen wollen. Am Abend sei die Neunjährige erneut gefesselt worden, um ein Baden zu ermöglichen. Während des Badens seien die Fesseln teilweise gelöst worden. Als das Kind wieder aufbegehrt habe, wurde es nach den Angaben des 51-Jährigen durch die Pflegemutter unter Wasser gedrückt. Sofort danach seien durch ihn und seine Frau Reanimationsmaßnahmen eingeleitet und der Notarzt verständigt worden. Die Pflegemutter hat in den Vernehmungen bisher jegliche Gewaltanwendung gegen das Mädchen bestritten und Fesselungen nur teilweise eingeräumt.

Diese Meldung der dts Nachrichtenagentur aus Bonn wurde am 24.07.2010 um 16:44 Uhr mit den Stichworten DEU, NRW, Familien, Gewalt übertragen.

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