Hackerangriff auf französisches Finanzministerium bestätigt

In Frankreich ist das Finanz- und Wirtschaftsministerium Opfer eines großen Hackerangriffs geworden, wie der französische Haushaltsminister François Baroin am Montag bestätigte. Die bisher unbekannten Täter haben es bereits im Dezember 2010 geschafft, in die Systeme des Ministeriums einzudringen. Die Hacker infizierten bei der Attacke rund 150 Computer des Ministeriums mit sogenannten Trojanern, die es erlauben auf fremde Rechner zuzugreifen.

Bei dem Angriff wurden zahlreiche Daten gestohlen, wobei Informationen über einzelne Personen jedoch nicht betroffen seien. Vielmehr hatten es die Hacker auf Dokumente abgesehen, die im Zusammenhang mit der G20 stehen, der Frankreich derzeit vorsitzt. Im vergangenen Jahr hat es einen ähnlichen Angriff auf Kanada gegeben, welches damals den G20-Vorsitz inne hatte. Die ersten Anzeichen für eine Infiltration der Systeme gab es bereits im Januar, was zu Ermittlungen der französischen IT-Sicherheitsbehörde Agence Nationale de la Sécurité des Systèmes d’Information (ANSSI) führte. „Die Täter waren Profis. Es ist der erste Angriff gegen den französischen Staat in dieser Größenordnung“, sagte ANSSI-Chef Patrick Pailloux. Wer hinter dem Angriff steckt ist indes unbekannt. Bisher gibt es noch keine offiziell bestätigten Spuren, aber Hinweise, die darauf hindeuten, dass die gestohlenen Daten ihren Weg zu den Hackern über chinesische Server zurücklegten. Unterdessen wurden im Ministerium mehr als 10.000 Computer heruntergefahren, um die Sicherheitsmaßnahmen über das Wochenende zu verbessern.

Diese Meldung aus Paris wurde am 07.03.2011 um 16:08 Uhr mit den Stichworten Frankreich, Internet, Kriminalität, Computer übertragen.

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