Gysi geht auf Distanz zu Lötzschs Kommunismus-Äußerungen

Der Linken-Fraktionsvorsitzende Gregor Gysi hat sich in ungewöhnlich deutlicher Form von den Kommunismus-Äußerungen der Parteivorsitzenden Gesine Lötzsch distanziert. „Wir können mit dem Begriff Kommunismus unsere Ziele nicht erklären“, sagte Gysi dem in Berlin erscheinenden „Tagesspiegel“ (Samstagausgabe). Formulierungen Lötzschs seien „missverständlich“.

Mancher denke bei Kommunismus an „Stalin, Mao und die Mauer“. Nicht jeder verstehe ihm im Sinne der Vision einer in jeder Hinsicht gerechten Gesellschaft. Und weil letzteres weder vorauszusetzen noch zu organisieren sei, „darf ich ihn nicht verwenden“. Gysi versicherte, die Linke wolle den Kommunismus in Deutschland nicht einführen. „Weder in unserer politischen Praxis noch in unserem Programm wird der Begriff des Kommunismus auftauchen. Am Charakter unserer Partei hat sich nichts geändert. Wir sind keine kommunistische Partei und werden auch keine sein.“ Kritik übte Gysi auch daran, dass sich Lötzsch überhaupt auf die für diesen Samstag in Berlin geplante Diskussionsrunde unter anderem mit der früheren RAF-Terroristin Inge Viett und der DKP-Vorsitzenden Bettina Jürgensen eingelassen habe. „Man kann mit vielen Leuten diskutieren. Dennoch wäre ich in diesem Fall vorsichtiger gewesen“.

Diese Meldung aus Berlin wurde am 07.01.2011 um 16:36 Uhr mit den Stichworten DEU, Parteien übertragen.

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