Griechenland: Durch Rekordhoch der Arbeitslosigkeit drohen erneut Streiks

Die Arbeitslosigkeit in Griechenland hat mit 14,2 Prozent im vierten Quartal 2010 ein Rekordniveau erreicht und ein großer Streik der Journalisten hat das Nachrichtenwesen des Landes lahm gelegt. „Der griechische Arbeitsmarkt wird von der Rezession schwer gebeutelt“, sagte Nikos Magginas, Volkswirt bei der National Bank, am Donnerstag nach der Veröffentlichung der statistischen Daten. Gegenüber dem Sommer 2010 hat sich die Arbeitslosenquote um 1,8 Prozent erhöht und vor allem die Gruppe der unter 29-Jährigen ist besonders schwer betroffen.

Fast jeder dritte junge Grieche ist ohne Arbeitsplatz. „Das erste Quartal wird noch schwieriger, und eine Besserung ist erst im Frühjahr oder Sommer in Sicht, wenn der Tourismus anzieht und sich die Nachfrage aus dem Ausland nach Industrieprodukten belebt“, so Magginas weiter. Die EU-Kommission rechnet mit einer Arbeitslosigkeit von bis 14.8 Prozent im kommenden Jahr. Unterdessen protestieren die Griechen mit weiteren Streiks gegen die massiven Sparmaßnahmen der Regierung. Am Donnerstag gingen neben den Journalisten und Sendetechnikern auch sämtliche Zugführer der U-Bahn und S-Bahn gegen Gehaltskürzungen von bis zu 25 Prozent auf die Straße. Anfang März hatte die Rantingagentur Moody`s die Kreditwürdigkeit des Landes herabgesetzt, wodurch griechische Staatsanleihen als „hochspekulativ“ bewertet werden. Begründet wurde die Einstufung damit, dass die Sparmaßnahmen des Landes zwar „sehr ambitioniert“ seien, aber es wird bezweifelt, dass diese auch tatsächlich so umgesetzt werden.

Diese Meldung aus Athen wurde am 17.03.2011 um 20:17 Uhr mit den Stichworten Griechenland, Proteste, Wirtschaftskrise, Arbeitsmarkt, Unternehmen, Finanzindustrie übertragen.

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