Geplanter Al-Kaida-Angriff: Haftbefehl gegen Hauptverdächtigen erlassen

Gegen einen der drei am Freitag festgenommenen, mutmaßlichen Al-Kaida-Mitglieder ist Haftbefehl erlassen worden. Bei ihm soll es sich um den Hauptbeschuldigten, einen 29-jährigen Marokkaner, handeln. Das teilte der Bundesanwalt Rainer Griesbaum auf einer Pressekonferenz am Samstagvormittag in Karlsruhe mit.

Der Haftbefehl wurde wegen Mitgliedschaft in einer ausländischen terroristischen Vereinigung und Planung eines Anschlages in Deutschland erlassen. Der Mann soll in einem Ausbildungslager der Extremistenorganisation Al-Kaida in Waziristan gewesen sein und plante nach seiner Rückkehr gemeinsam mit den zwei weiteren Festgenommen einen Bombenanschlag in Deutschland. Die Verdächtigen seien zwar „noch in der Experimentierphase“ gewesen, so Griesbaum, und hätten keinen konkretes Angriffsziel gehabt, planten aber einen mit Metallteilen versetzten Sprengsatz in einer größeren Menschenmenge zur Explosion zu bringen. Den Auftrag soll einer der drei Festgenommenen 2010 von einem hochrangigen Al-Kaida-Mitglied bekommen haben. Der Hauptverdächtige der intern „Düsseldorfer Zelle“ genannten Gruppe hatte sich seit November 2010 illegal in Deutschland aufgehalten und soll in regelmäßigem Kontakt mit dem Al-Kaida-Mann im afghanisch-pakistanischen Grenzgebiet gestanden haben. Jörg Ziercke, Chef des Bundeskriminalamtes, schätzt, dass die Zelle sieben bis acht Personen umfasst. Entwarnung für die deutsche Sicherheitslage gebe es derzeit noch nicht, so Ziercke.

Diese Meldung aus Karlsruhe wurde am 30.04.2011 um 13:59 Uhr mit den Stichworten DEU, Terrorismus, Justiz, Kriminalität übertragen.

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