Futtermittel-Skandal weitet sich auf neun Bundesländer aus

Der Dioxin-Skandal weitet sich aus. Als neuntes Bundesland ist auch Bayern von der Verunreinigung von Futtermitteln betroffen. Dorthin wurden etwa 400.000 Eier aus Niedersachsen geliefert, die mit dem Gift Dioxin belastet sind.

Nach Angaben des Bundesverbandes der Lebensmittelkontrolleure fehlen in Deutschland bis zu 1.500 staatliche Prüfer, um die Lebensmittelbranche wirksam überwachen zu können. Verbandschef Graefe zu Baringdorf sagte im „Deutschlandradio Kultur“, die Darstellung, die Verunreinigung von Futtermitteln mit Dioxin sei versehentlich entstanden, sei geradezu lächerlich. Vielmehr sei der Skandal der Jagd nach billigen Rohstoffen geschuldet. Der Deutsche Bauernverband fordert unterdessen Entschädigungen. „Wer den Schaden verursacht hat, muss ihn auch bezahlen“, sagte der Generalsekretär des Verbandes, Helmut Born, dem „Tagesspiegel“ (Donnerstagausgabe). „Wir werden gegenüber den Futtermittelbetrieben ganz sicher vorstellig werden.“ Zudem drängt Born auf eine Änderung des Lebensmittel- und Futtergesetzes: Betriebe, die technische Fette herstellen, müsse man strikt von Lieferungen in den Futter- und Nahrungsmittelbereich abkoppeln. Die Verbraucher bräuchten sich keine Sorgen zu machen: „Alle Betriebe, die momentan Ware liefern dürfen, sind für den Verbraucher sicher. Wir gehen davon aus, dass am kommenden Montag von den 1.000 Betrieben nur noch 10 bis 20 geschlossen sind.“ Am Mittwoch war bekannt geworden, dass der Futtermittel-Skandal deutlich größer ist als zunächst angenommen. Nach einem Bericht der Bundesregierung sollen rund 3.000 Tonnen Futterfett unter Verwendung technischer Mischfette hergestellt worden sein, die zumindest teilweise das Gift Dioxin enthielten.

Diese Meldung aus Berlin wurde am 06.01.2011 um 08:43 Uhr mit den Stichworten DEU, Gesundheit, Nahrungsmittel, Tiere, Unternehmen übertragen.

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