Fukushima: Zivilist dringt auf Kraftwerksgelände vor

In Japan ist ein 25-jähriger Japaner mit seinem Auto auf das Gelände des Atomkraftwerks Fukushima-Daini vorgedrungen. Wie die Polizei mitteilte, brauchten die Einsatzkräfte vor Ort knapp zehn Minuten, um den Mann zu stellen. Der Arbeitslose wurde wegen Hausfriedensbruchs und Sachbeschädigung verhaftet.

Über seine Motive ist indes nichts bekannt. In dem Kraftwerk ist die Situation stabil. Alle vier Reaktoren waren infolge der Erdbeben- und Tsunamikatastrophe vom 11. März heruntergefahren worden. Im benachbarten Kernkraft Fukushima-Daiichi ist die Lage indes weiterhin kritisch. Dort drängen offenbar große Mengen Radioaktivität durch Beschädigungen aus den Reaktoren. Auf dem Gelände des Kraftwerks wurde stark radioaktives Plutonium in Bodenproben gefunden. Bei Plutonium handelt es sich um ein kaum in der Natur vorkommendes Element, welches als Nebenprodukt bei der Nutzung von Uranbrennstäben entsteht. Die Funde deuten darauf hin, dass die Reaktoren beschädigt sind. Unterdessen steht der Kraftwerksbetreiber Tepco weiter in der Kritik für seine Informationspolitik. Nachdem am Donnerstag gemeldet wurde, dass das Grundwasser um das Kraftwerk 10.000-fach über dem Grenzwert belastet sei, revidierte der Konzern bald darauf erneut seine Aussagen. Das Wasser wäre höchstwahrscheinlich belastet, hieß es, aber über den genauen Zahlenwert bestünde keine Klarheit.

Diese Meldung aus Tokio wurde am 01.04.2011 um 21:17 Uhr mit den Stichworten Japan, Energie, Unglücke, Natur, Erdbeben übertragen.

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