Fünf Prozent der Bundeswehrsoldaten erleiden Traumaschäden beim Auslandseinsatz

Knapp fünf Prozent aller Bundeswehr-Soldaten leiden nach einem Auslandseinsatz unter einem Posttraumatischen Belastungssyndrom (PTBS). Das ergibt sich nach einem Bericht der „Mitteldeutschen Zeitung“ aus der gemeinsamen Dunkelziffer-Studie des Trauma-Zentrums der Bundeswehr und der Technischen Universität Dresden. Die Studie soll voraussichtlich in der kommenden Woche vorgestellt werden.

Die Zahl der tatsächlichen PTBS-Diagnosen lag zuletzt bei rund einem Prozent – Tendenz steigend. 2010 gab es 729 PTBS-Patienten in Bundeswehr-Krankenhäusern. Der Vorsitzende des Bundes Deutscher Veteranen, Andreas Timmermann-Levanas, bestätigte das Ergebnis der Studie und kritisierte, dass sie nur auf Befragungen von Soldaten 12 bis 18 Monate nach dem Auslandseinsatz basiere. „Das kommt bei uns überhaupt nicht gut an“, sagte er. „Denn eine Traumatisierung taucht im Schnitt erst drei bis vier Jahre nach dem Einsatz auf. Die Soldaten 12 Monate nach einem Einsatz zu befragen und daraus Schlussfolgerungen zu ziehen, ist einfach nicht angemessen. Das kann nur ein erster Schritt sein.“ Timmermann-Levanas verwies darauf, dass die Quote der PTBS-Fälle unter US-Soldaten mit Einsatzerfahrungen in Afghanistan oder im Irak teilweise bis zu 25 Prozent betrage.

Diese Meldung aus Berlin wurde am 24.03.2011 um 06:59 Uhr mit den Stichworten DEU, Militär, Gesundheit übertragen.

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