Frankreich: Erste illegale Roma-Siedlung geräumt

In der südfranzösischen Stadt Saint-Etienne hat die Polizei am Freitag die erste illegale Siedlung von Roma aufgelöst. Dort hatten sich seit Mai etwa hundert Roma niedergelassen, die zuvor aus der Stadt vertrieben worden waren. Nach einer Kabinettssitzung Ende Juli hatte der französische Präsident Nicolas Sarkozy angekündigt, etwa dreihundert solcher Siedlungen in den kommenden drei Monaten räumen zu lassen.

Ziel sei die Auflösung aller illegalen Lager und schnellere Abschiebungsregelungen für Roma ohne französischen Pass. Anlass zur Krisensitzung gab ein Vorfall im Juli. Landfahrer hatten in der Bretagne die Polizei angegriffen, nachdem einer von ihnen bei einem Einbruch von einem Beamten erschossen wurde. Menschenrechtler und linke Oppositionelle warnen davor, Roma ethnisch zu stigmatisieren und mit Kriminellen gleichzusetzen.

Diese Meldung der dts Nachrichtenagentur aus Saint-Etienne wurde am 06.08.2010 um 15:12 Uhr mit den Stichworten Frankreich, Kriminalität, Gesellschaft, Gewalt übertragen.

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