Forschung: Kinder bekommen zu viele Antibiotika verschrieben

Das Wissenschaftliche Institut der AOK (WIdO) warnt vor zunehmenden Resistenzen gegen Antibiotika bei Kindern. Wie die „Bild-Zeitung“ (Mittwochausgabe) berichtet, machen die Experten dafür zu häufige Verschreibung solcher Medikamente verantwortlich. Nach Angaben des WIdO wurden 2009 in Deutschland 40,6 Millionen Antibiotika für insgesamt 760 Millionen Euro verordnet.

WIdO-Vize-Geschäftsführer Helmut Schröder sagte der „Bild“ Zeitung: „In Ländern wie Frankreich, wo noch mehr Antibiotika verabreicht werden, wirken sie schon nicht mehr. Diese Gefahr kann auch hier drohen.“ Vor allem Kinder würden zu schnell und zu oft damit behandelt: Jedes Kind bis zum Alter von zehn Jahren nahm 2009 mindestens sechs Tage lang Antibiotika, über drei Millionen Kinder wurden sogar zwei Wochen lang damit behandelt. Wie die „Bild-Zeitung“ weiter berichtet, stellten mit insgesamt 80 Prozent der Rezepte Hausärzte, Internisten und Kinderärzte die meisten Verordnungen aus. Im Schnitt habe jeder gesetzlich Krankenversicherte über einen Zeitraum von 5,2 Tagen eine Antibiotika-Therapie erhalten.

Diese Meldung aus Berlin wurde am 29.12.2010 um 00:04 Uhr mit den Stichworten DEU, Gesundheit, Wissenschaft übertragen.

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