Forsa-Chef Güllner: Grüne noch keine Volkspartei trotz guter Landtagswahlergebnisse

Ihr herausragendes Abschneiden bei den Landtagswahlen in Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg hebt die Grünen nach Ansicht von Forsa-Chef Manfred Güllner nicht in den Status einer Volkspartei. „Davon sind die Grünen sind noch sehr weit entfernt“, sagte Güllner in einem Interview mit „stern.de.“ Die Grünen verdankten ihren aktuellen Aufschwung der Fixierung der öffentlichen Debatte auf die Atomfrage, in den „unteren Schichten, die hart arbeiten und wenig Geld verdienen“, hätte die Partei laut Güllner „gar keinen Rückhalt.“

Zweifel hegt Güllner auch an der Legitimation des voraussichtlichen neuen Ministerpräsidenten in Baden-Württemberg, Winfried Kretschmann. Der Grüne habe nur knapp 16 von 100 Stimmen der Wahlberechtigten bekommen. „Das heißt: 84 Prozent wollten ihn nicht! Er wird die schwächste Legitimation haben, die ein Ministerpräsident in Deutschland je hatte“, sagte Güllner. „Schon vor der Wahl konnten wir feststellen: Der CDU-Kandidat Stefan Mappus war schwach, er hatte keinen Amtsbonus, aber es gab auch keine Sehnsucht nach Nils Schmid von der SPD oder Herrn Kretschmann. Insofern ist es Quatsch, von einer Zeitenwende im Süden zu sprechen. Kretschmann ist der Held einer radikalen Minderheit.“ Nach Güllners Ansicht hat der „Japan-Effekt“ eine bedeutende Rolle in den Wahlkämpfen gespielt. Das sei aber auch das Verschulden der Berliner Regierungsparteien gewesen. „Sie haben sich in den vergangenen 14 Tagen völlig auf die Atomfrage konzentriert“, sagte Güllner. „Das hat natürlich den Grünen in die Hände gespielt. Die Atomfrage ist ihr originäres Thema.“

Diese Meldung aus Berlin wurde am 28.03.2011 um 16:24 Uhr mit den Stichworten DEU, Parteien übertragen.

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