EZB-Ratsmitglied Nowotny kritisiert Drängen der EU zum schnellen Rückzug aus Bankenhilfe

Ewald Nowotny, Mitglied des Rates der Europäischen Zentralbank und Chef der Nationalbank Österreichs, kritisiert das Drängen der EU zum schnellen Rückzug aus der Bankenhilfe. „Die EU-Kommission drängt zu rasch darauf, die staatlichen Notfall-Töpfe für die Banken aufzulösen. Es ist problematisch, dass die Wettbewerbspolitik nicht mit der Kapitalmarktpolitik koordiniert wird“, sagte Nowotny in einem Interview der Tageszeitung „Die Welt“ (Donnerstagausgabe).

Die Entscheidung der EZB, trotz der schwierigen Lage in den Euro-Krisenstaaten die Zinsen bald anheben zu wollen, verteidigte der Notenbanker derweil. „Die EZB richtet ihre Politik an der Gesamtheit aller Länder aus und kann auf Einzelländer keine Rücksicht nehmen.“ Er sei sich sicher, dass auch südeuropäische Länder von einer Politik profitierten, die die Inflationsproblematik entschärfe. „Dadurch werden hohe Lohnsprünge verhindert, was entscheidend dazu beiträgt, aus der Krise herauszukommen“, sagte der ehemalige Wirtschaftsprofessor.

Diese Meldung aus Berlin wurde am 23.03.2011 um 20:35 Uhr mit den Stichworten Österreich, EU, Wirtschaftskrise, Finanzindustrie übertragen.

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