Experten: Stuttgart 21-Proteste aus Politikverdrossenheit

Experten sehen die Proteste gegen das Bahnprojekt Stuttgart 21 als Ausdruck einer tiefen Politikverdrossenheit. Demokratieforscher Dieter Fuchs sagte der „Frankfurter Rundschau“ (Samstagausgabe), es „verdrieße“, wie die Repräsentanten des Staates die Bürger behandelten. Zudem sei das Misstrauen gegenüber Großprojekten gewachsen.

Bei Stuttgart 21 kämen laut Fuchs schlechte Informationspolitik, fehlende Transparenz des Verfahrens und widersprüchliche Gutachten hinzu. Die Bereitschaft, sich auf Politik einzulassen, nehme dadurch weiter ab. Vermindern lasse sich Politikverdrossenheit nur durch mehr Teilhabe, schlussfolgert Politikwissenschaftler Hans Joachim Lietzmann von der Bergischen Universität in Wuppertal. In allen Lebensbereichen werde den Menschen mehr Verantwortlichkeit abverlangt: „Da ist es kein Wunder, dass sie auch mitentscheiden wollen“, sagte Lietzmann der Zeitung.

Diese Meldung aus Stuttgart wurde am 02.10.2010 um 01:00 Uhr mit den Stichworten DEU, BWB, Zugverkehr, Proteste, Gesellschaft übertragen.

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