Experten sehen keine Inflationsgefahr in Deutschland

Führende Wirtschaftswissenschaftler sehen derzeit keine Inflationsgefahr in Deutschland. Dennis Snower, Chef des Instituts für Weltwirtschaft, rechnet nicht mit einem kräftigen Anstieg der Teuerungsrate. „Im Euro-Raum müssen wir in diesem Jahr und auch im nächsten Jahr keine Angst vor der Inflation haben. Sollte die Erholung der amerikanischen Wirtschaft weiterhin rasant verlaufen, könnte dort aber Inflationsgefahr bestehen“, sagte Snower der Online-Ausgabe der „Bild-Zeitung“.

Auch Thomas Straubhaar, Chef des Hamburger Weltwirtschaftsinstituts sieht keine unmittelbare Inflationsgefahr. Der Ökonom warnt aber davor, dass Staaten versuchen könnten ihre Rekordschulden über höhere Teuerungsraten abzubauen. Straubhaar sagte „Bild.de“: „Bis Ende 2011 muss sich in Deutschland keiner Sorgen um Inflation machen. Sollte die Europäische Zentralbank jedoch nicht rechtzeitig vom geldpolitischen Gas- aufs Bremspedal gehen, wird es ab 2012 eine Teuerung geben.“ Hohe Staatsschulden seien eine ständige Versuchung mit Inflation das Problem durch die Hintertür auf kaltem Wege zu bereinigen. Wolfgang Franz, Chef der Wirtschaftsweisen, erklärte gegenüber „Bild.de“: „Für die unmittelbare Zukunft droht keine Inflationsgefahr, denn die Europäische Zentralbank hat glaubwürdig versichert, dass sie die überschüssige Liquidität rechtzeitig wieder einsammeln wird, was technisch für sie kein Problem darstellt.

Diese Meldung der dts Nachrichtenagentur aus Berlin wurde am 15.06.2010 um 00:16 Uhr mit den Stichworten DEU, Wirtschaftskrise übertragen.

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