Ex-Wirtschaftsweiser Rürup hält Euro-Bonds für "diskussionswürdig"

Der ehemalige Vorsitzende des Sachverständigenrats, Bert Rürup, hält die Einführung von Euro-Bonds für eine „diskussionswürdige Option“. „Wir sollten die Diskussion über Euro-Bonds unaufgeregt und ohne Scheuklappen führen“, sagte Rürup der Tageszeitung „Die Welt“ (Montagausgabe). Der 67-Jährige, der heute mit dem AWD-Gründer Carsten Maschmeyer ein Beratungsunternehmen führt, übte damit indirekt Kritik an der Bundesregierung: Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat sich bislang stets gegen gemeinsame Euro-Anleihen ausgesprochen.

Rürup glaubt zwar, dass die Zinsen auf Euro-Bonds höher wären als auf deutsche Staatsanleihen. „Aber nicht, weil die Ausfallwahrscheinlichkeit höher ist als bei Bundesanleihen, sondern weil Investoren bei Euro-Bonds die europäische Inflationsrate einrechnen, und die ist etwas höher als die deutsche.“ Zugleich warnte er davor, den Begriff „Transferunion“ in Deutschland zu stigmatisieren. „Die Europäische Währungsunion war immer auch eine Transferunion“, so Rürup.

Diese Meldung aus Berlin wurde am 06.02.2011 um 16:33 Uhr mit den Stichworten DEU, Wirtschaftskrise übertragen.

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