Ex-Umweltminister Klaus Töpfer fordert europäische Hilfe für Nordafrika

Angesichts zunehmender Proteste in nordafrikanischen Ländern fordert der frühere Bundesumweltminister Klaus Töpfer (CDU) europäische Hilfe für die Region. „Die Region Nordafrika braucht eine stabile Entwicklungspartnerschaft mit Europa“, sagte Töpfer der „Frankfurter Rundschau“ (Mittwochsausgabe). „Die revolutionären Veränderungen dort haben ihre Ursache ja nicht nur darin, dass die protestierenden Menschen politische Mitsprache fordern. Sie wollen gerade auch eine stabile wirtschaftliche Entwicklung, die den jungen Menschen in den Ländern gute, zukunftsfähige Arbeitsplätze bringt.“

Nur wenn eine ökonomische Perspektive glaubwürdig gegeben werde, hätten demokratische Kräfte eine Chance, so der CDU-Politiker, der als Berater für das Wüstenstrom-Projekt Desertec in der Region arbeitet. „Die Stabilität zu fördern, ist ja auch in unserem Interesse. Die Flüchtlingsströme quer über das Mittelmeer werden gewaltig ansteigen, wenn die Menschen in Nordafrika zu Hause keine Perspektive haben.“ Die Angst vor einem Erstarken des Islamismus in Nordafrika dürfe nicht dazu führen, dass Europa sich zurückziehe, warnte Töpfer. „Natürlich muss genau beobachtet werden, wie sich die Staaten und die Zivilgesellschaften neu finden. Jetzt müssen wir die Chance wahren, die Entwicklung hin zu mehr Demokratie zu unterstützen.“

Diese Meldung aus Berlin wurde am 02.02.2011 um 01:00 Uhr mit den Stichworten DEU, Afrika, Entwicklungshilfe übertragen.

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