EU-Kommission dringt auf europaweiten Handel mit Erneuerbaren Energien

Die EU-Kommission will Deutschland dazu zwingen, die Energiepolitik europäischer zu gestalten. „Milliarden Euro könnten gespart werden, wenn die EU-Staaten erneuerbare Energien als Handelsware auf dem Binnenmarkt nutzen würden statt nur auf ihrem eigenen nationalen Markt“, heißt es in einem Entwurf der EU-Kommission, welcher der Tageszeitung „Die Welt“ vorliegt. Energiekommissar Günther Oettinger (CDU) drängt die 27 Mitglieder dazu, die Finanzierung umweltfreundlicher Energiegewinnung, etwa durch Solar- und Windkraftanlagen, über nationale Grenzen hinaus und damit Kosten sparend zu konzipieren.

Nach Berechnungen europäischer Wissenschaftler könnten so bis zum Jahr 2020 rund 100 Milliarden Euro eingespart werden, wenn beispielsweise Sonnenkraft aus dem Süden der Union und Windkraft aus der Nordsee europaweit vertrieben würde. Die EU-Kommission schlägt demnach vor, nationale Systeme aufzubrechen und in europäische Modelle zu integrieren. So könnten Kosten dadurch erheblich gesenkt werden, wenn Länder wie Großbritannien, die Erneuerbare mittels Quoten fördern, grenzüberschreitend mit Öko-Energie handeln würden. Möglich wäre mithin ein System mittels Zertifikaten, ähnlich dem Emissionshandel. Die EU-Kommission empfiehlt darüber hinaus, dass die EU-Staaten weniger mit Subventionen und stärker regulierend in den Markt eingreifen.

Diese Meldung aus Berlin/Brüssel wurde am 06.12.2010 um 02:00 Uhr mit den Stichworten DEU, Belgien, Weltpolitik, Energie übertragen.

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