Ethik-Kommission berät öffentlich über Atomausstieg

Die von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) einberufene Ethik-Kommission, die über die Möglichkeit eines schnelleren Atomausstiegs beraten soll, tagt am Donnerstag in Berlin erstmals öffentlich. Zum Auftakt der Sitzung sagte der Vorsitzende des Gremiums, der ehemalige Umweltminister Klaus Töpfer, die zentrale Fragestellung der Kommission sei: „Wie kann eine Zukunft ohne Kernenergie so schnell wie möglich realisiert werden?“ Dabei gehe es darum, dass ein Ausstieg aus der Kernenergie weder Arbeitsplätze gefährden, noch das Klima belasten oder die Energiesicherheit gefährden dürfe. Man müsse das Risiko der Atomkraft gegen die Risiken eines Ausstieges abwägen.

Während der Sitzung sollen zahlreiche Experten befragt werden. So sind unter anderem der Chef des Energiekonzerns Eon, Johannes Teyssen, sowie der Präsident des Bundesverbands Erneuerbare Energie, Dietmar Schütz, vor Ort. Teyssen wies vor allem auf die Folgen eines Atomausstiegs für den Klimawandel hin. Deutschland müsse internationale Zusagen zum Klimaschutz einhalten. „Nach unseren Zahlen ist dies unmöglich, wenn vor dem Ende dieser Dekade alle deutschen Kernkraftwerke stillgelegt werden“, so der Konzernlenker. Die öffentlichen Sitzungen der Kommission werden live im Internet und im Fernsehen übertragen. Damit wolle das Gremium ein Zeichen für Transparenz setzen, so Matthias Kleiner, Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft und neben Töpfer ebenfalls Vorsitzender des Gremiums. Die Ethik-Kommission wurde von Kanzlerin Merkel in Folge der Atomkatastrophe von Fukushima berufen. Sie soll für einen breiten gesellschaftlichen Konsens beim Thema Atomkraft sorgen.

Diese Meldung aus Berlin wurde am 28.04.2011 um 11:58 Uhr mit den Stichworten DEU, Energie, Umweltschutz übertragen.

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