Eltern von Loveparade-Opfern planen Sammelklage

Nach dem Unglück bei der Duisburger Loveparade wollen die Eltern eines verletzten 16-jährigen Mädchens nun ein Sammelverfahren initiieren. „Wir glauben, dass die Durchsetzung von Ansprüchen nur durch eine Sammelklage möglich ist und bitten daher alle Betroffenen, sich diesem Verfahren anzuschließen“, sagte der 47-jährige Jürgen Hagemann der dts Nachrichtenagentur in Duisburg. „Ich habe da keine großen Hoffnungen, was ein Schmerzensgeld angeht, aber wenn meine Tochter dann irgendwann einen kleinen Obolus bekommt, dann freue ich mich.“

Für die Betroffenen sei die Teilnahme vorerst risikolos. Die Kanzlei des ehemaligen Innenministers Gerhart Baum, der selbst zu einer Sammelklage aufgerufen hatte, habe zugesagt, das Verfahren durchführen zu wollen und dass erst mal kein Geld vorgeschossen werden müsse. „Ob Stadt, Veranstalter oder Polizei verklagt werden ist noch vollkommen unklar – ich bin da derzeit auch auf die Nachrichtenlage angewiesen“, so Hagemann weiter. Voraussetzung für ein Verfahren ist eine Teilnahme von 15 bis 20 Personen. Bislang haben sich zwei weitere Betroffene gemeldet. Hagemann hat unter der Adresse loveparade-sammelverfahren.de unterdessen einen Aufruf ins Internet gestellt und hofft jetzt auf weitere Teilnehmer. Durch die Massenpanik auf der Loveparade am 24. Juli waren 21 Menschen ums Leben gekommen, mehr als 500 weitere wurden verletzt.

Diese Meldung der dts Nachrichtenagentur aus Dusiburg wurde am 03.08.2010 um 11:44 Uhr mit den Stichworten DEU, NRW, Musik, Unglücke, Justiz übertragen.

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