Elfenbeinküste: Westafrikanische Staatschefs können Gbagbo nicht zur Machtaufgabe bewegen

Im Machtkampf in der Elfenbeinküste ist der Versuch einer Delegation der westafrikanischen Staatengemeinschaft ECOWAS, den bisherigen Regierungschef Laurent Gbagbo zur Aufgabe der Macht zu bewegen, zunächst gescheitert. Wie ein ECOWAS-Sprecher am Dienstag mitteilte, seien weitere Treffen notwendig. Ein nächstes Gespräch könnte Anfang Januar stattfinden.

Die drei Staatschefs Boni Yayi (Benin), Ernest Koroma (Sierra Leone) und Pedro Pires (Kap Verde) hatten Gbagbo am Dienstag im Präsidentenpalast getroffen. Yayi erklärte nach dem Treffen lediglich, das Gespräch sei „gut verlaufen“. Die Staatenführer sollten in der Krise vermitteln und den bisherigen Präsidenten dazu bewegen, die Macht an den Wahlsieger Alassane Ouattara abzugeben. Gbagbo unterlag bei den Präsidentschaftswahlen Ende November seinem Herausforderer Ouattara, ließ sich aber dennoch als Staatschef vereidigen. Internationale Politiker und die Wahlkommission des Landes erkennen den Sieg des Oppositionskandidaten Ouattara an, während der Verfassungsrat der Elfenbeinküste Gbagbo zum Sieger erklärte. Die Anhänger von Gbagbo und Ouattara hatten sich bereits im Laufe des Wahlkampfs heftige gewaltsame Auseinandersetzungen geliefert. Seit dem Wahlgang und der Verkündigung des Wahlergebnisses gibt es immer wieder Ausschreitungen. Tausende Menschen sind inzwischen aus dem Land geflohen.

Diese Meldung aus Abidjan wurde am 29.12.2010 um 07:49 Uhr mit den Stichworten Elfenbeinküste, Wahlen, Weltpolitik übertragen.

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