E10-Chaos: Brüderle kritisiert Mineralölwirtschaft und Automobilindustrie

Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP) sieht die Schuld für das Chaos um den E10-Treibstoff bei der Industrie. Wegen mangelnder Informationen seien die Autofahrer verunsichert worden. „Ja, zunächst mal ist es Aufgabe der Mineralölwirtschaft die Kunden zu informieren über das, was sie verkaufen. Die Fahrzeughersteller müssen klare Auskunft geben, ob sie für die Motoren geeignet sind, die sie verkauft haben“, sagte Brüderle im „Bericht aus Berlin“ des ARD-Hauptstadtstudios am Sonntag.

Viele Informationen seien nicht weitergeleitet worden, so der Minister. „Die Verbraucher müssen überzeugt sein, dass das für ihr Fahrzeug der richtige Treibstoff ist, sonst werden sie es nicht kaufen. Wenn uns das nicht gelingt, werden wir mit E10 keinen Erfolg haben.“ Die Einführung des neuen Treibstoffes hatte für Chaos und Engpässe gesorgt. Der Treibstoff, der bis zu zehn Prozent Ethanol enthält, kann die Motoren einiger älterer Modelle beschädigen. Aus Unsicherheit, ob ihr Fahrzeug davon betroffen ist oder nicht, tankten viele Verbraucher den wesentlich teureren „Super Plus“-Treibstoff. Die Tankstellenbetreiber indes hatten sich mit großen Mengen E10 eingedeckt und meist nur den kleinen Tank mit „Super Plus“ befüllt, sodass es zu Versorgungsengpässen kam.

Diese Meldung aus Berlin wurde am 06.03.2011 um 17:11 Uhr mit den Stichworten DEU, Straßenverkehr, Energie, Industrie übertragen.

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