E10-Chaos: "Benzin-Gipfel" am Dienstag

Die Bundesregierung will mit einem „Benzin-Gipfel“ am kommenden Dienstag das Chaos bei der Einführung des neuen Biokraftstoffs E10 bekämpfen. Die Einladungen seien am Freitag verschickt worden, erklärten Sprecher des Umwelt- und des Wirtschaftsministeriums. Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP) will dabei mit Vertretern von Mineralölwirtschaft, Autobranche und Verbraucherschützern eine Lösung für die bisherigen Absatzschwierigkeiten finden.

Die Mineralölwirtschaft hat die Produktion des Kraftstoffs vorübergehend gedrosselt. E10 hat in den vergangenen Tagen bei vielen Konsumenten für Verwirrung gesorgt, da einige vor allem ältere Autos den neuen Kraftstoff nicht vertragen. Aus Verunsicherung griffen viele Kunden zu dem teureren Super Plus. Infolgedessen kam es zu Engpässen bei zahlreichen Tankstellen, die sich mit großen Mengen von E10 eingedeckt hatten, aber nur vergleichsweise geringe Mengen des sonst seltener verkauften Super Plus vorrätig hatten. Der Automobilclub ADAC gibt unterdessen der Industrie die Schuld am mangelnden Absatz. „Es kann nicht angehen, dass bei einem Produkt, das neu eingeführt wird, überhaupt keine Informationen vorhanden sind dort, wo das Produkt konsumiert wird, nämlich an der Tankstelle“, so Maxi Hartung vom ADAC im „ARD-Morgenmagazin“. Die Einführung des E10-Kraftstoffs ist Teil der Umsetzung von EU-Vorgaben durch die Bundesregierung. Durch den gegenüber herkömmlichem Kraftstoff um fünf Prozent höheren Anteil an Bio-Ethanol soll der Ausstoß von schädlichem Kohlenstoffdioxid (CO2) gesenkt werden.

Diese Meldung aus Berlin wurde am 04.03.2011 um 13:54 Uhr mit den Stichworten DEU, Straßenverkehr, Energie, Umweltschutz übertragen.

1 Comment
  1. Reply
    steuer 4. März 2011 at 15:12

    Das Projekt e10 ist einfach gescheitert aber nicht aufgrund von mangelnder INformation, sondern weil die Politik krude Pläne hat um Ergebnisse vorzuweisen und die Wirtschaft diese Pläne nicht umsetzen will.
    Die Strafe die für Tankstellen, Mineralölkonzerne etc. anfallen, dafür dass sie weniger ökologisches Benzin verkaufen, können sie problemlos an die Kunden weitergeben.
    Das „Projekt“ war also von vornerein zum Scheitern verurteilt und wird jetzt hoffentlich auch endgültig scheitern.

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