Drei Verhaftungen bei Fahndung nach deutschen Kunstfälschern

Einem der möglicherweise größten Kunstfälscherskandale der deutschen Nachkriegsgeschichte ist die Polizei auf der Spur. Nach Hausdurchsuchungen in verschiedenen deutschen Städten und abgehörten Telefonaten griffen die Beamten am Dienstag zu. Sie verhafteten nach Informationen der „Welt am Sonntag“ in Köln die 57-jährige Jeanette Susanne S., ihre Schwester Helene (52) und deren Ehemann Wolfgang B. (59).

Alle drei stehen im Verdacht, mindestens fünf, wahrscheinlich aber etwa 20 gefälschte Kunstwerke aus einer angeblichen „Sammlung Jägers“ über Auktionshäuser in Umlauf gebracht zu haben. Sollten sich die Anschuldigungen bewahrheiten, könnte das auch eine Blamage für namhafte Kunstexperten bedeuten, die mutmaßlich gefälschte Werke für echt erklärt und zum Teil sogar selbst verkauft haben sollen. So wurde im Kölner Aktionshaus Lempertz am 29. November 2006 das „Rote Bild mit Pferden“ von Heinrich Campendonk versteigert, das sich jetzt als Fälschung erwiesen hat. Der Verkaufspreis war ein Weltrekord für ein Werk des deutschen Expressionismus. Beim Gesamtvolumen der mutmaßlichen Fälschungen soll es sich um einen höheren zweistelligen Millionenbetrag (Euro) handeln.

Diese Meldung aus Köln wurde am 04.09.2010 um 08:01 Uhr mit den Stichworten DEU, Polizeimeldung, Kunst übertragen.

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