DIHK-Report: Viele Unternehmer bereiten Nachfolge zu spät vor

Mehr als jeder dritte Unternehmer hat große Schwierigkeiten, den richtigen Nachfolger für seinen Betrieb zu finden. Das zeigt ein Report des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), der der Frankfurter Rundschau (Samstagausgabe) vorliegt. „Damit sind beim Betriebsübergang jedes Jahr 50.000 Arbeitsplätze gefährdet“, sagt DIHK-Präsident Hans Heinrich Driftmann.

Laut dem DIHK-Report bereiten viele ältere Unternehmer die Nachfolge in ihrem Betrieb zu spät vor. Für viele Unternehmer sei das Thema auch deshalb unangenehm, weil sie mehr als einen Arbeitsplatz abgeben, sagte Ilja Nothnagel, Autor des DIHK-Reports, der Frankfurter Rundschau (FR). Das eigene Unternehmen sei eine Herzensangelegenheit. „Wer befasst sich schon gerne damit, dass er ersetzbar ist?“ Viele der potenziellen Nachfolger verfügten zudem nicht über die nötige Qualifikation für eine Übernahme. Auch wenn die eigenen Nachkommen für die Unternehmensübernahme bereitstehen, verlaufe der Generationswechsel oft nicht unproblematisch, sagte Bettina Daser vom „Kirsten Baus Institut für Familienstrategie“ in Stuttgart der FR. „Dann geht es besonders emotional zu. Es herrscht oft Misstrauen zwischen den Generationen.“ Meistens mangele es an emotionaler Distanz. Die Eltern hätten die Sorge, die Kinder könnten als Nachfolger versagen oder die Älteren übertrumpfen, die Kinder hielten die Eltern für innovationsfeindlich und fühlten sich kontrolliert.

Diese Meldung aus Berlin/ Stuttgart wurde am 25.09.2010 um 01:00 Uhr mit den Stichworten DEU, Unternehmen, Arbeitsmarkt übertragen.

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