DGB kritisiert Pläne der Bundesregierung zur Neuregelung der Leiharbeit

Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) hat die Pläne der Bundesregierung zur Neuregelung der Leiharbeit als weitgehend wirkungslos kritisiert. Der vorliegende Gesetzentwurf sei „keineswegs ausreichend“, um Missbrauch einzudämmen, heißt es in einer Stellungnahme des DGB an das Arbeitsministerium, die der „Frankfurter Rundschau“ (Montagausgabe) vorliegt. Denn auch künftig könnten Dauerarbeitsplätze mit Leiharbeitern besetzt werden, um Löhne zu senken.

Damit werde „das Kernproblem in der Leiharbeit“ nicht gelöst, sagte DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach. Derzeit erhielten Zeitkräfte im Durchschnitt rund 30 Prozent weniger Lohn als Stammbeschäftigte. Mit dem Gesetzentwurf würden lediglich sogenannte Drehtüreffekte einschränkt, so der DGB: Wenn sich ein Unternehmen von Beschäftigten trennt und sie anschließend wieder als Leiharbeiter einsetzt, müssen sie ebenso entlohnt werden wie Festangestellte. Diese Neuregelung, die auf Praktiken der Drogeriekette Schlecker reagiert, sei jedoch unzureichend. Denn in der Regel würden Leiharbeiter von außen rekrutiert. Wenn Betriebe weiterhin mit billigen Zeitkräften Geld sparen können, werde sich die „ungebremste Ausweitung“ der Leiharbeit fortsetzen, warnen die Gewerkschaften. „Bei mindestens einer Million Arbeitsplätzen besteht die akute Gefahr, dass sie in prekäre Jobs umgewandelt werden“, sagte IG-Metall-Vizechef Detlef Wetzel.

Diese Meldung aus Berlin wurde am 27.09.2010 um 01:34 Uhr mit den Stichworten DEU, Parteien, Arbeitsmarkt übertragen.

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