Deutscher Automarkt erholt sich schneller als erwartet

Der deutsche Automarkt erholt sich schneller als erwartet. Allein in den ersten fünf Monaten sei die Auto-Produktion in Deutschland um 26 Prozent gestiegen, sagte der Präsident des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), Matthias Wissmann, der „Süddeutschen Zeitung“ (Samstagsausgabe). Allerdings stiegen die Exporte der Autobauer im gleichen Zeitraum um 50 Prozent.

Für das Gesamtjahr ist Wissmann optimistisch, rechnet aber mit einem langsameren Wachstum in der zweiten Jahreshälfte. „Ich erwarte für das zweite Halbjahr 2010 geringere Wachstumsraten als im ersten Halbjahr, weil es in vielen Ländern keine staatlichen Anreizprogramme für den Autokauf mehr gibt“, sagte er. Die deutschen Autobauer täten gut daran, sich auf den Wachstumsmarkt China zu konzentrieren, so Wissmann weiter, allerdings werde sich der Markt früher oder später abkühlen. „Natürlich wird China solch hohe Wachstumsraten nicht in den nächsten Jahren aufweisen können“, warnte Wissmann. Richtig sei daher, dass sich die Autobauer auch auf andere Regionen wie Lateinamerika oder Indien konzentrierten. Der deutsche Markt werde sich mittelfristig auf rund drei Millionen Neuwagen im Jahr einpendeln und sein Hoch von 2009, als wegen der Abwrackprämie noch 3,8 Millionen Autos verkauft wurden, vorerst nicht mehr erreichen. Wissmann zufolge sei die Industrie nun auf stabile Rahmenbedingungen bei Wechselkursen, Rohstoff- und Energiepreisen angewiesen. „Um weitere Krisen zu vermeiden, wäre uns auch eine klare internationale Finanzmarktregulierung mit eindeutigen Transparenzregeln als Ergebnis der G-20-Gespräche sehr wichtig“, sagte der VDA-Präsident.

Diese Meldung der dts Nachrichtenagentur aus Berlin wurde am 25.06.2010 um 18:12 Uhr mit den Stichworten DEU, Autoindustrie, Arbeitsmarkt, Wirtschaftskrise übertragen.

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