Dauerhafte Abschaltung der ältesten Atomkraftwerke immer wahrscheinlicher

Eine dauerhafte Abschaltung der sieben ältesten Atomkraftwerke in Deutschland wird immer wahrscheinlicher. Wie der Vorsitzende der Reaktorsicherheitskommission, Rudolf Wieland, am Donnerstag auf einer Pressekonferenz in Berlin mitteilte, müsse der Schutz vor Flugzeugabstürzen bei den deutschen AKW mit in Betracht gezogen werden. Die ältesten AKW haben keine ausreichend dicken Hüllen, eine Nachrüstung lohnt sich nach Ansicht von Experten kaum.

Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) erteilte allerdings einer Vorfestlegung, ob die alten AKW damit vor dem Aus stehen, eine Absage. In dem von der Reaktorsicherheitskommission verabschiedeten Anforderungskatalog werden neben Terroranschlägen auch Naturkatastrophen, Trockenheit, niedrigere oder höhere Temperaturen berücksichtigt. Zuletzt hatte FDP-Generalsekretär Christian Lindner eine dauerhafte Stilllegung aller derzeit abgeschalteten deutschen Atomkraftwerke ins Gespräch gebracht. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte nach der Atomkatastrophe im japanischen Kraftwerk Fukushima zunächst ein dreimonatiges Moratorium für die Laufzeitverlängerung verkündet. Die Kanzlerin setzte zudem zwei Expertenkommissionen ein, die sich mit der deutschen Atompolitik beschäftigen sollen. Während ein Ethik-Rat über ein neues Energiekonzept beraten soll, wird eine technische Untersuchungskommission die Sicherheit der deutschen Atomkraftwerke bewerten. Derzeit sind die sieben vor 1980 ans Netz gegangenen deutschen Atomkraftwerke abgeschaltet. Zudem steht seit 2007 das AKW Krümmel fast ununterbrochen still.

Diese Meldung aus Berlin wurde am 31.03.2011 um 10:56 Uhr mit den Stichworten DEU, Energie, Parteien übertragen.

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