Commerzbank plant Rückzahlung der Staatshilfen bis zum Sommer

Die Commerzbank will noch im ersten Halbjahr einen möglichst großen Teil ihrer 16,2 Milliarden Euro Staatshilfen zurückzahlen. Dem Nachrichtenmagazin „Focus“ zufolge hoffen Optimisten innerhalb der Bank sogar auf einen Termin Mitte April: „Die Eier werden vielleicht schon Ostern gelegt“, hieß es in Bankenkreisen. Realistischer erscheint laut dem Magazin den Verantwortlichen indes eine Rückzahlung bis zum Sommer.

Grund sind offenbar die zeitlichen Hürden, bis auch Bundesregierung und EU-Kommission dem Ausstiegspaket zugestimmt haben. Die Commerzbank will sich nach „Focus“-Informationen die erforderlichen Finanzmittel über mehrere Einzelmaßnahmen beschaffen: Commerzbank-Chef Martin Blessing ließ gegenüber anderen Bankern durchblicken: „Es wird keine Blume, sondern ein ganzer Strauß.“ Unterdessen droht der Streit um die geplante Sondervergütung der 30.000 übertariflich bezahlten Angestellten zu eskalieren. Zwar hat sich die Bank laut dem Magazin längst die hierfür nötigen Finanzmittel – einige hundert Millionen Euro – vom Staat genehmigen lassen. Innerhalb der Bank wird aber befürchtet, dass sich Politiker im Wahljahr 2011 nicht an ihre Zusage halten könnten. Die Sorge ist, dass Politiker die von der Commerzbank beabsichtigte variable Vergütung als Chance zu einem populistischen Rundumschlag gegen die vermeintlichen „Bonus-Banker“ nutzen könnten. „Wir werden unser Vergütungssystem mit Löwenklauen gegen staatliche Eingriffe verteidigen“, sagte ein Commerzbanker.

Diese Meldung aus Frankfurt/Main wurde am 20.02.2011 um 09:50 Uhr mit den Stichworten DEU, Finanzindustrie übertragen.

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