CDU-Politiker Otto Wulff fordert Alten-Quote in Betrieben

Angesichts des sich drastisch verschärfenden Mangels an qualifizierten Arbeitskräften hat das CDU-Bundesvorstandsmitglied Otto Wulff gefordert, die Wirtschaft auf eine Mindestquote für ältere Beschäftigte über 60 Jahre zu verpflichten. Wulff, der zugleich Vorsitzender der Senioren-Union ist, wies in der „Bild-Zeitung“ (Freitagausgabe) auf Prognosen der Bundesagentur für Arbeit hin, wonach in den kommenden Jahren auf dem Arbeitsmarkt mehr als sechs Millionen qualifizierte Beschäftigte fehlen werden. Vor diesem Hintergrund nannte es der CDU-Politiker „volkswirtschaftlich betrachtet unverantwortlich, wenn viele Betriebe noch immer meinen, sie könnten sich den Luxus erlauben, erfahrene ältere Arbeitnehmer vorzeitig in Rente zu schicken. Was sollen wir künftig mit Aufträgen, die wir personell gar nicht mehr bewältigen können?“, fragte Wulff.

Der Vorsitzende der Senioren-Union lehnt mehr Zuwanderung ab und fordert stattdessen eine „Ü 60-Quote“. Diese sollten Geschäftsleitung und Betriebsrat vereinbaren. Gegenüber „bild.de“ ergänzte der CDU-Politiker: „Es ist zwar erfreulich, dass immer mehr Personalchefs umdenken und ältere Arbeitnehmer freiwillig über das 60ste und sogar 65ste Lebensjahr hinaus im Betrieb halten. Doch mit Freiwilligkeit alleine werden wir die sich abzeichnenden Probleme auf dem Arbeitsmarkt nicht lösen können.“ Wulff weiter: „Ich schlage deshalb für die Wirtschaft schon jetzt eine Ü-60-Quote vor, mit der jeder Betrieb mit mehr als 50 Beschäftigten sich nachhaltig dafür einsetzt, mehr ältere Arbeitnehmer über 60 Jahre zu beschäftigen. Das ist keine bürokratische Gängelung, sondern schlichtweg ein Gebot der Daseinsvorsorge, wenn wir als eine der stärksten Volkswirtschaften überleben wollen. Hier stehen die Betriebsräte in der Mitverantwortung, nicht nur allein die Arbeitgeber.“

Diese Meldung aus Berlin wurde am 11.03.2011 um 00:09 Uhr mit den Stichworten DEU, Parteien, Arbeitsmarkt, Gesellschaft übertragen.

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