Campbell bestätigt vor Tribunal Erhalt von Diamantengeschenk

Das britische Topmodel Naomi Campbell hat am Donnerstag vor dem Kriegsverbrechertribunal in Den Haag im Prozess gegen den liberianischen Ex-Diktator Charles Taylor ausgesagt. Die 40-Jährige bestätigte während ihrer Aussage überraschend, dass sie im September 1997 nach einer Benefizveranstaltung zu Ehren des damaligen südafrikanischen Präsidenten Nelson Mandela von zwei Männern ein Paket mit Diamanten erhalten habe. Campbell beschrieb die Diamanten als „schmutzig aussehende Steine“.

Ob das Geschenk jedoch von dem bei der Veranstaltung ebenfalls anwesenden damals gerade neu gewählten Präsidenten Liberias, Charles Taylor, stammten, könne Campbell nicht sagen. Das Model hatte im Vorfeld wiederholt versucht, eine Aussage vor dem Tribunal zu vermeiden. Das Kriegsverbrechertribunal will mit Campbells Aussage belegen, dass Taylor im Besitz sogenannter „Blutdiamanten“ aus Sierra Leone war. Der Ex-Diktator soll für Waffenlieferungen in das Nachbarland mit solchen Steinen bezahlt worden sein. Taylor selbst bestreitet den Erhalt von Blutdiamanten. Der 62-Jährige ist in elf Fällen angeklagt, direkt mitschuldig an Kriegsverbrechen in Sierra Leone gewesen zu sein. Im Bürgerkrieg in dem westafrikanischen Land kamen zwischen 1991 und 1997 mehr als 120.000 Menschen ums Leben.

Diese Meldung der dts Nachrichtenagentur aus Den Haag wurde am 05.08.2010 um 11:58 Uhr mit den Stichworten Niederlande, Großbritannien, Leute, Justiz übertragen.

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