Bundesregierung will Auslieferung von Hamburger Islamisten

Die Bundesregierung will den Hamburger Islamisten Ahmad S. vor ein deutsches Gericht stellen und hat ein Auslieferungsersuchen an die US-Regierung vorbereitet. S. sitzt seit Anfang Juli in US-Gewahrsam auf dem Militärstützpunkt Bagram. Gegenüber den deutschen Vernehmern berichtete S. nach Angaben des Nachrichtenmagazins „Spiegel“ von einem hochrangigen Al Kaida-Funktionär namens Scheich Younis al-Mauretani, der angeblich ein Terrornetz in Europa aufbaue.

Es gebe bereits Zellen in Frankreich und Italien. Den Erkenntnissen der deutschen Ermittler zufolge sollte S. zur deutschen Zelle gehören. Für mögliche Pläne hätten die deutschen Rekruten ein mehrwöchiges Training für verschlüsselte Kommunikation im Internet durchlaufen. S. berichtete auch von einem Treffen im Mai oder Juni mit einem der meistgesuchten Terrorverdächtigen der Welt. Den deutschen Sicherheitsbehörden liegen mittlerweile die Namen von drei Islamisten aus Deutschland vor, die bei einem Angriff durch eine Drohne in Pakistan getötet worden sein sollen. Nach Angaben der pakistanischen Behörden seien die Hamburger Shahab D. und Naamen M. sowie der Deutschtürke Bünyamin E. aus Nordrhein-Westfalen durch einen Raketenbeschuss ums Leben gekommen. M. war bereits nach den Anschlägen vom 11. September 2001 ins Visier der Ermittler geraten, weil er ein Bekannter der Todespiloten war. Er ist seit 2003 als Gefährder eingestuft und war wie D. mit S. im März 2009 nach Pakistan gereist.

Diese Meldung aus Berlin wurde am 09.10.2010 um 09:06 Uhr mit den Stichworten DEU, Terrorismus übertragen.

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