Bundesregierung fördert Suche nach Gorleben-Alternativen

Für den Fall, dass der Salzstock von Gorleben als Endlagerstandort nicht geeignet ist, sorgt die Bundesregierung vor. Das Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) fördert internationale Forschungsprojekte in Frankreich und in der Schweiz, wo sich auch deutsche Forscher mit der Endlagerung radioaktiver Abfälle in Tonformationen befassen. „Dort arbeiten wir mit Messmethoden, die man anwenden könnte, falls es eine politische Entscheidung gibt, eine Standortsuche im Tongestein zu beginnen“, sagt Volkmar Bräuer, zuständiger Abteilungsleiter bei der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) gegenüber dem „Spiegel“.

Die Forschungen in den Untertagelabors in Mont Terri (Schweiz) und Bure (Frankreich) dürften vor allem die Menschen in Niedersachsen, Ulm und bei Konstanz interessieren. Dort hat die BGR in einer Studie Tonstein-Formationen ausgemacht, die für ein Endlager geeignet sein könnten. Auf deutschem Gebiet gibt es bislang allerdings keine Bergwerke, die Untersuchungen der Tonschichten auf ihre Endlagerfähigkeit zulassen. Wie umfangreich das BMWi die Grundlagenforschungen bereits unterstützt, zeigt die Antwort auf eine kleine Anfrage der Grünen-Abgeordneten Sylvia Kotting-Uhl. Danach finanziert das Ressort zum Beispiel die Untersuchung thermischer Prozesse bei Endlagern in Tonformationen mit gut drei Millionen Euro. Forschungen zur „Auswirkung einer Temperaturerhöhung in Tonstein“ bekommen Zuschüsse in Höhe von rund 1,8 Millionen Euro, ein „Referenzkonzept für ein Endlager für radioaktive Abfälle in Tongestein“ erhielt 500.000 Euro.

Diese Meldung aus Berlin wurde am 13.11.2010 um 11:05 Uhr mit den Stichworten DEU, Parteien, Energie, Natur übertragen.

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