Bestseller-Autor Ian McEwan kritisiert die Ökobewegung

Der britische Bestseller-Autor Ian McEwan bereut es, früher gegen Atomkraft protestiert zu haben. Gigatonnen Kohlendioxid seien seitdem in die Atmosphäre geblasen worden, klagt er in einem Interview mit der „Frankfurter Rundschau“. „Ich halte Kernkraft für das kleinere Übel. Wir werden den Klimawandel nicht durch Tugend und privaten Konsumverzicht aufhalten.“

Der Schriftsteller rügt auch die Ökobewegung. Diese sei „ein Sammelbecken für alle Arten semireligiöser und selbstgeißelnder Triebe. Ein Teil von ihr sei zutiefst antirational und antiwissenschaftlich.“ Gerade die deutsche Umweltbewegung habe starke romantische Elemente, aber Selbstkasteiung löse die Probleme nicht. Die Welt brauche stattdessen „eine `zweite industrielle Revolution`. Die Gier ist eine unserer stärksten Triebkräfte und sie lässt sich nicht nur zerstörerisch, sondern auch produktiv nutzen. Wir sollten aufhören zu moralisieren“, so der Schriftsteller.

Diese Meldung aus Berlin wurde am 09.11.2010 um 01:03 Uhr mit den Stichworten DEU, Umweltschutz, Gesellschaft, Energie, Proteste, Literatur, Leute übertragen.

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