Berliner Firma liefert Notfallmittel für radioaktive Unfälle nach Japan

Die Berliner Firma Heyl Chemisch-Pharmazeutische Fabrik hat bereits 2.000 Packungen des Anti-Cäsium Medikaments Berliner Blau (Radiogardase) nach Japan geschickt. Dies sagte der geschäftsführende Gesellschafter, Eduard Heyl dem Nachrichtenmagazin „Focus“. Radiogardase ist besser unter dem Namen Berliner Blau oder Preußischblau bekannt.

Der Farbstoff wurde im 18. Jahrhundert dazu verwendet, die Uniformen der preußischen Soldaten zu färben. „Heute gilt das Arzneimittel als Notfallmittel für radioaktive Unfälle“, erläuterte Heyl. Es schleust Cäsium aus dem Körper. „Am Samstag vor zwei Wochen haben die japanischen Behörden die erste Lieferung bestellt, danach haben sie noch einmal nachgeordert“, so der Unternehmer. Es sei unklar, wie lange die gelieferte Menge für die Arbeiter in Fukushima ausreicht. „Da wir nicht wissen, wie viele Menschen betroffen sind und mit welcher Dosis sie behandelt werden müssen, können wir nicht sagen, wie lange die gelieferte Menge reicht.“ Die USA, Großbritannien und Italien haben in der Vergangenheit Vorräte von Berliner Blau angelegt, um gegen einen eventuellen Terroranschlag auf ein Atomkraftwerk gerüstet zu sein. „Nur die deutschen Behörden haben bislang keinen Vorrat angelegt“, fügte Heyl hinzu.

Diese Meldung aus Berlin wurde am 27.03.2011 um 10:15 Uhr mit den Stichworten DEU, Japan, Erdbeben, Energie, Unglücke übertragen.

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