Bereitschaft zur Organspende soll in Pässen dokumentiert werden

Die Unionsfraktion will eine neue Initiative starten, um die Zahl von Organspenden in Deutschland zu erhöhen. Nach Informationen der „Rheinischen Post“ haben sich Rechts- und Gesundheitspolitiker der Fraktion darauf verständigt, dass künftig in jedem neu ausgestellten Pass oder Führerschein dokumentiert werden soll, ob der Inhaber als Organspender zur Verfügung steht oder nicht. Da Pässe regelmäßig erneuert und künftig auch Führerscheine nur noch befristet ausgestellt werden, könne auf diesem Weg nach und nach die gesamte Bevölkerung erfasst werden.

Einen Umstieg von der Zustimmungs- zur Widerspruchsregelung lehne die Union ab. „Das würde gegen unser Menschenbild verstoßen“, sagte Fraktionsvize Günter Krings. Wie Gesundheitspolitiker Jens Spahn erläuterte, ist zusätzlich geplant, durch eine Gesetzesnovelle an jedem Krankenhaus die Benennung eines Transplantationsbeauftragten vorzuschreiben. Mit einer besseren Vergütung medizinischer Leistungen solle zudem in den Krankenhäusern ein finanzieller Anreiz gesetzt werden, sich mehr um das Thema Organspenden zu kümmern. Im vergangenen Jahr warteten in Deutschland rund 12.000 Menschen auf eine Organtransplantation. Dem standen nur 1.217 Organspender gegenüber.

Diese Meldung aus Berlin wurde am 14.09.2010 um 07:20 Uhr mit den Stichworten DEU, Gesundheit, Gesellschaft, Parteien übertragen.

1 Comment
  1. Reply
    Argentina Impuras 15. Oktober 2010 at 11:35

    Gesundheitschecks soll es im Zuge des Austausches, wie die EU angeregt hatte “nicht” geben. Doch es gibt aus der Politik vermehrt die Forderung nach Zwangs-Gesundheitschecks. Ab einem gewissem Alter soll dann zusätzlich auch noch ein Fahrtauglichkeits-Check für ältere Autofahrer gefordert werden. Es ist aus meiner persönlichen Sicht nur eine Frage der Zeit wann was von wem gefordert und umgesetzt wird

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