Beck bedauert verpasste Chance in Afghanistan

Der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Kurt Beck (SPD) bedauert, dass die internationale Staatengemeinschaft nicht schon vor drei Jahren den Dialog mit gemäßigten Taliban in Afghanistan gesucht hat. Damals sei die Zeit „reif dafür gewesen“, aber die Chance sei nicht genutzt worden, sagte Beck gegenüber dem „Spiegel“. Inzwischen habe sich die Lage vor Ort weiter zugespitzt, die Kontrahenten in Afghanistan stünden sich noch unversöhnlicher gegenüber.

Beck hatte bereits 2007 nach Gesprächen mit afghanischen Politikern vorgeschlagen, mit gemäßigten Taliban zu verhandeln. Er war damals jedoch für diesen Vorstoß in Deutschland hart kritisiert worden. Inzwischen wird der Dialog mit gemäßigten Taliban-Kräften auch von der Afghanistan-Konferenz und den beteiligten Regierungen gefordert. Beck sagte, die Zeit für eine solche politische Lösung werde langsam knapp, wenn man bei dem Ziel bleiben wolle, die internationalen Truppen bis 2014 weitgehend abzuziehen. Schon 2007 seien Experten der Meinung gewesen, dass es klug wäre, keine geschlossene Front in Afghanistan gegen sich zu haben, sondern den Umstand zu nutzen, dass es sich bei den Taliban um „sehr unterschiedliche Kräfte“ handele.

Diese Meldung der dts Nachrichtenagentur aus Mainz wurde am 24.07.2010 um 10:42 Uhr mit den Stichworten DEU, Afghanistan, Terrorismus übertragen.

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