Barroso: Deutsche Politiker sollen Rolle der EU-Kommission akzeptieren

Der Präsident der EU-Kommission, José Manuel Barroso, verteidigt sich gegen Kritik aus Berlin. „Ich erwarte, dass die führenden deutschen Politiker die Rolle der Kommission akzeptieren“, sagte er gegenüber dem „Spiegel“. Zwar habe er „keinerlei Zweifel an der Entschlossenheit Deutschlands und seiner Kanzlerin, die Stabilität des Euro- Raums zu verteidigen“.

Die EU-Kommission habe aber „nicht nur das Recht, sondern auch die Pflicht, den Bürgern Europas mitzuteilen, was wir für richtig halten“. Zuvor hatte Angela Merkel den Präsidenten der Kommission kritisiert, weil er einen größeren Rettungsschirm für den Euro angeregt hatte. Barroso verwahrt sich nun gegen diese Kritik: „Meine Aufgabe ist es, das Wohl Europas zu verteidigen.“ Der deutsche EU-Kommissar Günther Oettinger unterstützt Barroso bei diesem Kurs, mit einem Seitenhieb auf Merkel, die bislang die Krisenpolitik dominiert hat. Gegenüber dem „Spiegel“ sagte er: „In der Euro-Krise ist zu lange reagiert worden. Ich halte daher eine vorausschauende, wenn auch leicht provozierende Politik für besser. Brüssel hat die Federführung, es ist Barrosos Aufgabe zu drängeln.“

Diese Meldung aus Brüssel/Berlin wurde am 15.01.2011 um 09:00 Uhr mit den Stichworten Belgien, DEU, EU, Finanzindustrie übertragen.

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