Bahnchef räumt Defizite im Umgang mit Winter-Chaos ein

Bahnchef Rüdiger Grube hat Defizite seines Unternehmens im Umgang mit dem Winterwetter eingeräumt. „Wir haben uns zwar deutlich besser als im Vorjahr auf den Winter vorbereitet. Es gibt aber nichts Schönzureden“, sagte Grube „Bild am Sonntag“.

„Wir müssen noch besser werden. Nicht zuletzt deshalb planen wir milliardenschwere Investitionen in eine neue IC- und ICE-Flotte.“ Vor dem morgigen Treffen der Verkehrsminister, an dem auch der Vorstandsvorsitzende der Bahn AG teilnehmen wird, erbat Grube Objektivität bei der Bewertung der zahlreichen Zugverspätungen und -ausfälle in den zurückliegenden Winterwochen: „Bei allen Herausforderungen erbitte ich Fairness in der Beurteilung der Lage. Der vergangene Dezember war der härteste Wintermonat seit über vier Jahrzehnten. Im Vergleich zu Flugzeug und Auto hat die Bahn noch relativ gut funktioniert. Auch unsere Mitarbeiter haben unter ungewöhnlich schwierigen Bedingungen einen tollen Job gemacht.“ Der Bahnchef fordert von Zug-Herstellern konkrete Verbesserungen. „Keine Frage, diese neue Generation von Zügen muss auch bei großer Hitze und Kälte einwandfrei funktionieren, also viel robuster als die heutige Flotte sein.“ Patrick Döring, stellvertretender FDP-Fraktionschef und Sprecher im Verkehrsausschuss hat unterdessen die Bahn aufgefordert, mit dem Hersteller der neuen IC und ICE-Generation Verbesserungen für die Allwettertauglichkeit der neuen Zugflotte einzufordern. „Die Allwettertauglichkeit muss vertraglich geregelt sein, notfalls muss die Bahn in diesem Punkt nachverhandeln“, so Döring.

Diese Meldung aus Berlin wurde am 09.01.2011 um 10:02 Uhr mit den Stichworten DEU, Unternehmen, Zugverkehr übertragen.

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