Baden-Württemberg: Justizminister kritisiert "Stuttgart 21"-Demonstranten

In der Diskussion um das umstrittene Bahnprojekt „Stuttgart 21“ hat der baden-württembergische Justizminister Ulrich Goll (FDP) die Demonstranten heftig kritisiert. „Die Menschen sind in zunehmender Zahl sehr unduldsam und wohlstandsverwöhnt“, erklärte Goll in der „Financial Times Deutschland“. Die Demonstranten würden nicht „an die kommende Generation“ denken, sondern nur daran, dass „einem nichts passiert, was einem selbst lästig ist“, so der Landesjustizminister weiter.

Unterdessen zeigte sich Ministerpräsident Stefan Mappus (CDU) kompromissbereiter. In einem Gastkommentar für das „Handelsblatt“ sagte der Landeschef, er sei bereit zu Gesprächen, in deren Verlauf auch Änderungen an Stuttgart 21 möglich seien. „Deshalb setze ich mich dafür ein, dass gemeinsam über Möglichkeiten gesprochen wird, wie Optimierungen, Veränderungen und Verbesserungen erreichbar sind“, so Mappus. Am Montagabend wollen wieder Tausende gegen „Stuttgart 21“ protestieren. Das Aktionsbündnis gegen das Bahnprojekt erwartet dabei rund 20.000 Teilnehmer. Bei einem gewaltsamen Einschreiten der Polizei bei einer Demonstration im Stuttgarter Schlosspark waren am vergangenen Donnerstag Hunderte Personen verletzt worden. Am 9. Oktober soll dann die nächste große Protestaktion stattfinden.

Diese Meldung aus Stuttgart wurde am 04.10.2010 um 09:43 Uhr mit den Stichworten DEU, Zugverkehr, Proteste übertragen.

2 Comments
  1. Reply
    Felix Staratschek 4. Oktober 2010 at 10:44

    Wann wurde Stuttgart 21 demokratisch legitimiert?
    Als Pro Bahn Mitglied kenne ich die fundierte Kritik an Stuttgart 21 seit Jahren. Als verkehrspolitischer Sprecher der ÖDP Oberberg und als Bundestagskandidat wende ich mich seit Jahren gegen Stuttgart 21 und die damit verbundene Arroganz der Macht! In der Schweiz hätte sich kein Politiker getraut, sowas wie Stuttgart 21 den Bürgern vorzulegen, weil die wirklich in einer Demokratie leben!

    Wo ist die Widerlegung zu den Aussagen vieler Verkehrsexperten, dass
    –S 21 die Kapazitäten der Schiene im Vgl. zum modernisierten Kopfbahnhof reduziert
    –der Zulauf zu S 21 viel störanfälliger ist, als der zum Kopfbahnhof
    –auf 8 Gleisen nicht so viele Züge gleichzeitig stehen können, wie auf 16!
    –Verspätungen im Durchgangsbahnhof nicht mehr abgewartet werden können!
    –die Engpässe der Bahn an ganz anderen Stellen drücken
    –Zuverlässigkeit und und Berechenbarkeit der Bahn wichtiger sind, als Höchsttempo auf wenigen Strecken

    Wo sind Fakten für Stuttgart 21! das meiste, was ich lese sind nur Wunschtäume und Emotionen! Auch damit kann man Mehrheiten gewinnen! Aber dann wird der Sturz in die Realität um so schwerer sein!

    Noch kann für Stuttgart alles gerettet werden! Denn gerade im Bahnbereich sollte es immer dies hier geben: Die Notbremse!
    http://www.fair-news.de/news-156343.html

    Aktuelles von mir: http://twitter.com/FJStaratschek

  2. Reply
    Dominik 7. Oktober 2010 at 01:53

    Die Menschen haben halt die Nase voll von egoistische Politik. Da geht es noch richtig rund.

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