Arbeitgeber-Chef Hundt warnt vor "überzogenen" Lohn-Erwartungen

Vor dem Hintergrund von Gewerkschaftsforderungen nach bis zu sieben Prozent mehr Lohn versuchen die deutschen Arbeitgeber, die Hoffnungen der Beschäftigten auf deutlich höhere Tarifabschlüsse zu dämpfen. Arbeitgeber-Präsident Dieter Hundt sagte der Online-Ausgabe der „Bild-Zeitung“ (Montag): „Ich warne vor überzogenen Erwartungen. Die wirtschaftliche Entwicklung ist zwar besser als erwartet, aber das gilt nicht für alle Branchen und Firmen.“

Zur Begründung erklärte Hundt: „Gesamtwirtschaftlich befinden wir uns immer noch im Aufstieg aus dem tiefen Tal der Krise. Wenn es weiter gut läuft, wird die Wirtschaft frühestens Ende 2011 wieder auf dem Stand vor der Krise sein.“ Deshalb seien maßvolle Tarifanhebungen weiterhin angezeigt: „Wir brauchen deshalb maßgeschneiderte Abschlüsse unter Berücksichtigung der wirtschaftlichen Lage in den einzelnen Branchen, die unsere Wettbewerbsfähigkeit nicht beeinträchtigen.“ Dennoch gehe der Aufschwung keineswegs an den Beschäftigten vorbei, sagte Hundt „bild.de“ weiter: „Viele Menschen profitieren schon heute vom Aufschwung: Es gibt mehr Beschäftigung. Die Kurzarbeit ist weitgehend überwunden. Viele Firmen leisten Sonderzahlungen oder ziehen Tariferhöhungen vor. Das spüren die Beschäftigten im Portemonnaie.“

Diese Meldung aus Berlin wurde am 13.12.2010 um 00:13 Uhr mit den Stichworten DEU, Arbeitsmarkt übertragen.

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