Altkanzler Helmut Schmidt warnt vor "übereilten Reaktionen" auf Fukushima-Katastrophe

Altbundeskanzler Helmut Schmidt (SPD) warnt nach der Reaktorkatastrophe von Japan vor einem zu raschen Ausstieg aus der Kernenergie und einem Alleingang der Bundesregierung. „Übereilte Reaktionen halte ich für nicht angebracht“, sagte der 92-Jährige im Interview des Nachrichtenmagazins „Focus“. Europaweit seien mehr als 90 Atomkraftwerke in Betrieb.

„Wenn man alle auf einmal abschalten würde, bräche die Energieversorgung Europas zusammen“, so Schmidt. Er könne sich allerdings vorstellen, „dass man bestimmte Typen von Reaktoren relativ schnell stilllegen muss, weil ihre Sicherheits-Technologie veraltet ist.“ Einen Alleingang Deutschlands beim Atomausstieg hält Schmidt für „sinnlos“. Die Gefahr bliebe bestehen, „da viele ausländische Reaktoren in Grenznähe stehen“.

Diese Meldung aus Berlin wurde am 03.04.2011 um 10:49 Uhr mit den Stichworten DEU, Parteien, Energie übertragen.

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