Allianz-Leben-Chef fordert Ende der EZB-Staatsanleihenkäufe

Wegen der niedrigen Zinsen an den Kapitalmärkten fordert die Allianz Leben ein baldiges Ende der Stützungskäufe durch der EZB. „Der Ankauf von EU-Staatsanleihen durch die Europäische Zentralbank im großen Stil war der Sündenfall“, sagte Allianz-Leben-Chef Maximilian Zimmerer dem Nachrichten-Magazin „Der Spiegel“. Diese Strategie müsse „so bald wie möglich gestoppt werden“. Die Lebensversicherer leiden unter dem aktuell schwachen Zinsumfeld besonders.

Denn die Branche hat fast 90 Prozent der Kundengelder in festverzinsliche Wertpapiere investiert. Zudem drohen durch die geplanten neuen Eigenkapitalregeln im Rahmen von Solvency II ab 2013 hohe Belastungen. Einer Studie des Rating-Unternehmens Assekurata zufolge ziehen rund zwei Drittel der befragten Anbieter von Lebensversicherungen bereits Konsequenzen und senken 2011 die laufende Verzinsung für die Kunden erneut ab. Vorläufigen Berechnungen zufolge sinkt sie im Schnitt von 4,20 auf 4,08 Prozent. Zimmerer will trotzdem nicht von einer Krise der Branche sprechen und verteidigt die Lebensversicherung mit Garantie als gutes Produkt. Die Branche habe bei Laufzeiten von 12 Jahren für die Kunden eine Rendite von 4,1 Prozent erwirtschaftet. Inflationsbereinigt, wie er betont. Das sei mehr als bei Aktien- und Rentenfonds und damit ein gutes Geschäft. „Da brauchen wir auch ein Stück neue Bescheidenheit.“

Diese Meldung aus München wurde am 08.01.2011 um 15:00 Uhr mit den Stichworten DEU, Finanzindustrie übertragen.

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