Algerien: Mehr als 400 Festnahmen bei Protesten gegen Präsidenten

In Algier sind am Wochenende mehr als 400 Demonstranten bei Demonstrationen gegen den Präsidenten Abdelazziz Bouteflika festgenommen worden. Angaben von Menschenrechtsaktivisten zufolge befinden sich auch Frauen und ausländische Journalisten unter den Arrestierten. Bei den Demonstrationen setze das Regime unter Bouteflika auf massive Polizeipräsenz.

Medienberichten zufolge waren 26.000 bis 30.000 Sicherheitskräfte mobilisiert worden, die mit Hilfe von Wasserwerfern und gepanzerten Fahrzeugen die zahlenmäßig weit unterlegenen Demonstranten nieder halten sollten. Einige von ihnen schafften es trotzdem auf den zentralen Platz des 1. Mai und demonstrierten dort friedlich. Anlass zu den Protesten waren massive Preissteigerungen bei den Grundnahrungsmitteln in Algerien. Darüber hinaus sind Korruption, Arbeitslosigkeit und mangelnde Perspektiven Ursachen für die Proteste. Algerien ist aufgrund seiner Öl- und Gasvorkommen ein reiches Land, wovon aber nichts bei der Bevölkerung ankommt. Nachdem die autokratischen Herrscher in Tunesien und in Ägypten gestürzt worden sind, droht dies nun auch Präsident Bouteflika. Im Jemen muss indes Präsident Salih ebenfalls um seine Herrschaft fürchten. Bei Massenprotesten in der Hauptstadt Sanaa kam es zu heftigen Zusammenstößen zwischen Demonstranten und mit Messern und Knüppeln bewaffneten Regimeanhängern.

Diese Meldung aus Algier wurde am 13.02.2011 um 16:18 Uhr mit den Stichworten Algerien, Weltpolitik, Proteste, Gesellschaft übertragen.

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