Afrika-Flüchtlinge: NRW attackiert Italien

Im Streit um die Aufnahme von Flüchtlingen aus Nordafrika hat Nordrhein-Westfalen scharfe Kritik an der italienischen Regierung geübt. Bevor Deutschland weitere Flüchtlinge aus humanitären Gründen aufnehme, seien erst einmal andere Länder – insbesondere Italien – am Zug, sagte NRW-Innenminister Ralf Jäger (SPD) der „Rheinischen Post“. Während Italien bei der Flüchtlingsaufnahme aus humanitären Gründen sein Kontingent „bei weitem noch nicht erfüllt“ habe, hätten die skandinavischen Länder und Deutschland ihren Beitrag geleistet.

„Es bedarf der Solidarität aller Länder und nicht nur Deutschlands“, sagte Jäger. Zu Berichten, dass Rom Tausenden von Flüchtlingen aus Tunesien Visa ausstellen will, mit denen sie in andere europäische Staaten reisen können, sagte der Minister: „Das geht so nicht.“ Es sei „nicht in Ordnung“, wenn Italien versuche, das Schengener Grenzabkommen zu umgehen – „das ist kein freundlicher Akt unter europäischen Ländern“.

Diese Meldung aus Düsseldorf wurde am 11.04.2011 um 07:00 Uhr mit den Stichworten DEU, Italien, Weltpolitik, Gesellschaft übertragen.

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